
Nach den FIFA-Regularien – insbesondere den FIFA-Reglementen bezüglich Status und Transfer von Spielern (FIFA RSTP) – gelten bestimmte Regeln für den Kontakt zu Spielern, insbesondere was Abwerbung betrifft. Es gibt allerdings Unterschiede zwischen Spielern und Trainern, wenn es um Kontaktaufnahme geht.
Was erlaubt ist:
Ein Trainer
darf
grundsätzlich mit einem Spieler sprechen,
selbst wenn dieser noch bei einem anderen
Verein unter Vertrag steht,
solange
KEINE illegale Einflussnahme oder Vertragsbruch
gefördert wird.
Ein REINES informatives Gespräch ist daher nicht
per se verboten.
Was problematisch oder verboten ist:
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Wenn der Trainer offiziell im Namen seines Vereins auftritt und den Spieler zu einem Wechsel bewegen will, kann das unter unerlaubte Kontaktaufnahme oder "Tapping Up" fallen – insbesondere wenn:
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kein Kontakt über den aktuellen Verein des Spielers erfolgt,
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kein ausdrückliches Einverständnis des aktuellen Vereins vorliegt,
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der Spieler noch mehr als sechs Monate Restvertragslaufzeit hat.
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Laut Art. 18 Absatz 3 der FIFA RSTP heißt es:
„Ein Verein, der einen Vertrag mit einem Berufsspieler schließen möchte, darf diesen nur kontaktieren, wenn der Vertrag des Spielers mit seinem aktuellen Verein innerhalb der nächsten sechs Monate endet oder bereits beendet ist – sofern keine ausdrückliche Zustimmung des aktuellen Vereins vorliegt.“
Das bezieht sich eigentlich auf Vereine, aber ein Trainer, der in offizieller Funktion eines Vereins handelt (z. B. Cheftrainer oder Sportdirektor), könnte darunter fallen.
Rechtliche Grauzone und die übliche Praxis
In der
Praxis telefonieren Trainer häufig informell
mit Spielern, um allerdings nur ihr formelles
Interesse zu bekunden.
Aber was nicht erlaubt ist, wäre folgende
Eigenschaften bei diesem Telefonat:
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kein Druck wird aufgebaut,
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kein Vertragsbruch gefördert wird,
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kein bindendes Angebot gemacht wird,
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der aktuelle Verein es nicht verbietet,
wird so ein Gespräch oft toleriert, auch wenn es im Graubereich liegt.
Bekannte Beispiele aus der Praxis
Fälle wie der von Tapping Up durch Barcelona oder Real Madrid sind bekannt geworden, als Vereine (teils durch Trainer) Spieler zum Wechsel bewegen wollten, ohne Zustimmung des aktuellen Klubs – hier hat die FIFA teilweise deutliche Sanktionen verhängt.
Zusammenfassung/Fazit
Frage | Antwort |
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Darf ein Trainer mit einem Spieler sprechen, der noch Vertrag hat? | Ja, prinzipiell ja, aber nur informativ, nicht mehr |
Darf er ihn zu einem Wechsel bewegen, ohne den aktuellen Klub zu informieren? | Nein, das kann als unerlaubte Einflussnahme gelten |
Ist ein kurzes Telefonat ohne Angebot schon ein Verstoß? | Nicht zwingend, aber heikel, je nach Kenntnis des akuellen Klubs |
Was schützt den Trainer/Verein vor Strafen? | Einverständnis des aktuellen Vereins |
Darf ein Trainer den Spieler fragen, ob er zum Klub kommen würde, wenn… | Eigentlich nein, da es einen Druck ausübt und die gewisse Loyalität zum aktuellen Klub verletzten könnte |